Der Präsident des Finanzgerichts Düsseldorf, Harald Junker, ist mit Ablauf des 30.06.2021 wegen Erreichens der gesetzlichen Altersgrenze aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Am 29.06.2021 erhielt der 66-jährige Jurist vom Minister der Justiz NRW, Peter Biesenbach, MdL, seine Entlassungsurkunde.

2 Jahre führte Harald Junker das Düsseldorfer Finanzgericht, eines der größten deutschen Finanzgerichte. Zuvor war er über 10 Jahre dessen Vizepräsident. Herr Junker ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter sowie zwei Enkel. Er blickt auf eine fast vierzigjährige Tätigkeit im richterlichen Dienst zurück: 1982 trat er in den richterlichen Dienst des Landes NRW ein. Zunächst war er am Verwaltungsgericht Düsseldorf tätig. 1991 wechselte er an das Finanzgericht Düsseldorf, wo er im Jahr 2005 zum Vorsitzenden Richter am Finanzgericht ernannt wurde.

Harald Junker hat die Digitalisierung der Finanzgerichtsbarkeit stark vorangetrieben. In seine Amtszeit fiel die flächendeckende Einführung der elektronischen Gerichtsakte bei den drei Finanzgerichten in NRW. An dem Einführungsprozess, dem eine ausführliche Pilotierungsphase vorangegangen war, war Herr Junker maßgeblich beteiligt.

Schon früh richtete er seinen Blick über sein Richteramt hinaus auf das Thema „IT“. Bereits als Proberichter beim Verwaltungsgericht übernahm er Zusatzaufgaben, die die gerichtsinterne IT betrafen. Nach seinem Wechsel an das Finanzgericht war er seit 1993 mit der Entwicklung und fortlaufenden Pflege der für die Verwaltungs- und Finanzgerichtbarkeit erstellten IT-Lösung zur Unterstützung der Arbeitsplätze beim Aktenmanagement und bei der Schriftguterstellung betraut.

Die Amtszeit von Herrn Junker als Präsident wurde auch von der Corona-Pandemie geprägt. Unter seiner Führung ist es dem Finanzgericht Düsseldorf gelungen, die Gewährung effektiven Rechtsschutzes in Steuer- und Zollsachen sowie bei Kindergeldstreitigkeiten mit dem Gesundheitsschutz der Gerichtsangehörigen und Verfahrensbeteiligten in Einklang zu bringen. Der befürchtete pandemiebedingte Verfahrensstau ist beim Finanzgericht Düsseldorf ausgeblieben. Gerichtsverhandlungen finden während der Pandemie weiterhin statt. Die Sitzungssäle wurden zur Einhaltung der Abstandsregeln umgestaltet und mit neuen modernen Videokonferenzanlagen ausgestattet. Aufgrund der erfolgreichen technischen Umstellung auf die elektronische Gerichtsakte können sowohl Richterinnen und Richter als auch andere Gerichtsangehörige, wie z.B. Kostenbeamte oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Serviceeinheiten, im Homeoffice auf „ihre“ Gerichtsakten zugreifen als wären sie im Gericht und sie umfassend digital bearbeiten.

Herr Junker begleitete in der Zeit seiner Präsidentschaft zudem den andauernden Generationenwechsel der Düsseldorfer Finanzrichterschaft. Von den derzeit aktiven 49 Richterinnen und Richtern wurden in den vergangenen 2 Jahren 8 neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt.

Wer Herrn Junker in das Amt des Präsidenten nachfolgt, steht noch nicht fest. Bis zur Nachbesetzung wird das Gericht vom Vizepräsidenten Dr. Klaus J. Wagner geleitet.